GVD Gemeinnützige Vereinigung der Drehteilehersteller e.V.
Informationen zur Berufsorientierung

Informationen zur Berufsorientierung

Lehrer-Info-Nachmittag stärkt Zusammenarbeit 

Die Hilfestellung bei der Berufsorientierung und die Beratung bei der Berufwahl wird in der schulischen Bildung und in der Jugendarbeit immer wichtiger. Wohl wissend um den Einfluss der Pädagogen auf die Berufsentscheidungen der Jugendlichen, veranstaltete die GVD zum dritten Mal einen Lehrer-Info-Nachmittag.

Ziel der Veranstaltung war es, die Pädagogen auf die vielfältigen Ausbildungsmöglichkeiten und Zukunftschancen in der Zerspanungstechnik aufmerksam zu machen. Und dieses Informa­tionsangebot nahmen die Lehrkräfte, Sozial- und Jugendarbeiter auch sehr gerne an: Über 30 mit der Berufsorientierung betraute Pädagogen kamen am 27. September in die Erwin-Teufel-Schule, Berufliche Schulen Spaichingen, um sich die neuesten Informationen über Ausbildungsmöglichkeiten und Berufsbilder in der Zerspanungstechnik zu holen. Mit dabei waren auch Vertreter der IHK und des GVD-Ausbilder-Arbeitskreises.

Thomas Löffler, Leiter der Erwin-Teufel-Schule, belegte während seiner Begrüßung mit der Darstellung der aktuellen Schülerzahlen eindrucksvoll, dass die Erwin-Teufel-Schule das regionale Kompetenzzentrum für die Ausbildung in der Zerspanungstechnik ist. Ingo Hell, erster Vorsitzender der GVD, bekräftigte, dass man in Sachen zukunftsfähige Jobs in der Region „an den Unternehmen der Zerspanungstechnik nicht vorbeikommt“.

Zukunftsfähige Berufe für technisch Interessierte

Achim Wiedl, seines Zeichens Technischer Lehrer an der ETS „plauderte aus dem Nähkästchen“ und erläuterte praxisnah das Berufsbild „Zerspanungsmechaniker/in“ mit Ausbildungsvoraussetzungen, Ausbildungsinhalten, Tätigkeitsfeldern und Karrieremöglichkeiten. Ein besonderes „Aha“ ging durch die Reihen, als Wiedl auf die überdurchschnittlichen Vergütungen während der Ausbildungszeit und auf die Verdienstchancen als ausgelernte Fachkraft zu sprechen kam. In seiner Funktion als GVD-Ausbildungskoordinator berichtete Achim Wiedl außerdem von seinen Präsentationen vor Schulklassen und von organisierten Firmenbesichtigungen. Dieses Informationsangebot der GVD fand bei den anwesenden Pädagogen großen Anklang, so dass im Anschluss an die Veranstaltung schon die ersten Termine für Schulpräsentationen vereinbart und Informationsmaterial, wie zum Beispiel die DVD zum Berufsbild Zerspanungsmechaniker/in, angefordert wurden.

Chancen für Praktiker

Der Ausbildungsberuf „Maschinen- und Anlagenführer/in“ sei gerade für praktisch begabte Schüler/innen ein echter Geheimtipp, führte Niki Rappenegger, Bildungsberater der IHK, im Anschluss aus. In nur zwei Jahren könnten die Jugendlichen einen anerkannten Berufsabschluss mit Facharbeiterbrief erwerben, der alle Wege zur weiteren beruflichen Entwicklung offenhalte. Diese „Einstiegsqualifikation“ wurde von den Pädagogen sehr positiv bewertet. Bereits beim letztjährigen Lehrer-Info-Nachmittag hatten die Lehrkräfte den Bedarf an Ausbildungsberufen für eher praktisch begabte Jugendliche betont, woraufhin sich die GVD für das Berufsbild „Maschinen- und Anlagenführer/in“ stark gemacht hatte.

Neben Informationen über Ausbildungsvoraussetzungen und zu Berufsbildern ging es auch darum, wie die Jugendlichen in der frühen Berufsorientierung unterstützt werden können– zum Beispiel mit der Präsentation der Branche und der Berufsbilder im Rahmen des Berufsorientierungs-Unterrichts, mit Betriebsbesichtigungen bis hin zu individuellen Praktika in einzelnen Unternehmen. Auch auf die Informationsmöglichkeiten beim Berufetag sowie beim Open-House wurde hingewiesen.

Heiß diskutiert: der Übergang von der Schule ins Berufsleben

Im Anschluss an die Vorträge entwickelte sich eine lebhafte Diskussion unter den Pädagogen und Referenten zum Thema Berufseinstieg. Zum einen steige die Zahl der Schüler/innen, die sich nach dem Schulabschluss noch nicht für einen Beruf entscheiden können oder wollen. Diese nutzten dann vielfach die Möglichkeit, ein Berufsvorbereitungsjahr „dranzuhängen“, was aber letztlich nicht unbedingt zu einer besseren Qualifikation führe. Zum anderen wurden auch die sogenannten „Kooperationsklassen“ kritisch bewertet. Ein Lehrer regte daraufhin an, den „schulmüden“ Schüler/innen statt des Berufsvorbereitungsjahrs ein Praktikumsjahr in einem Betrieb anzubieten. Diese Anregung nahm Ingo Hell als Aufgabenstellung für ein Gespräch zwischen GVD und Kultusministerium auf. Insgesamt zeigte die Diskussionsrunde, dass in der Gestaltung der Übergangsphase von Schule zu Beruf noch viel Verbesserungspotenzial steckt.

Den Abschluss der Veranstaltung bildete ein Rundgang durch die Räumlichkeiten der Erwin-Teufel-Schule. Einhelliges Fazit der Teilnehmer: Der Lehrer-Info-Nachmittag der GVD bot neben vielen Fachinformationen auch eine optimale Möglichkeit, gemeinsam praxisnahe Lösungen für aktuelle Probleme beim Übergang von der Schule in die Ausbildung zu finden.